Was macht der DKTHR

Das Reit- und Therapiezentrum Rodleben e. V. ist einer der ersten Vereine in den neuen Bundesländern, die vom DKThR eine anerkannte Einrichtung ist. Des weiteren fördert der Verein den Behindertenreitsport und führt jedes Jahr Tuniere mit Menschen mit und ohne Handicap aus.


Aufgaben


Dem DKThR obliegen, gemäß gültiger Satzung vom 15.03.2005, vornehmlich folgende Aufgaben:

  1. die gezielte Aufklärung und Unterrichtung der Öffentlichkeit, über die Notwendigkeit des Therapeutischen Reitens und seine Bedeutung für  die Volksgesundheit
  2. die Förderung und fachliche Unterstützung aller in der  Bundesrepublik Deutschland tätigen Fachkräfte, Kliniken,  Therapiezentren, Reit- und Fahrvereine, Reit- und Fahrschulen und  anderer zweckmäßiger Institutionen in den von dem DKThR geförderten  Bereichen des Therapeutischen Reitens
  3. die Vertretung und Beratung ihrer Mitglieder im Rahmen der satzungsgemäßen Aufgaben
  4. die Erarbeitung von Richtlinien und Empfehlungen für das Therapeutische Reiten
  5. die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in enger Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Berufs- und Fachverbänden sowie  Mitgliedsvereinigungen des DKThR
  6. die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen und Förderung wissenschaftlicher Publikationen
  7. die Regelung der Kostenfrage mit den zuständigen Instanzen
  8. die Förderung internationaler Zusammenarbeit

Behindertenreitsport


"Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er  schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit." (Joachim Ringelnatz)

Sie sind durch eine Krankheit, durch einen Unfall oder seit Geburt an körperlich gehandicapt?

Sie kennen eine solche Person in Ihrem persönlichen Lebensumfeld?


Wenn Sie oder die Ihnen bekannte Person zudem auch noch  reitsportbegeistert sind, ist das Reiten für Menschen mit Behinderung  eine ideale Breiten- und Leistungssportart, die auch zusammen mit  Nichtbehinderten ausgeübt werden kann.

Das Reiten als Sport für Menschen mit Behinderung ist nicht zu  verwechseln mit der Reittherapie oder dem Therapeutischen Reiten. Das  Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) e.V. , einem  Anschlussverband und Kooperationsverband der Deutschen Reiterlichen  Vereinigung (FN) e.V., betreut und organisiert den Behindertensport.  Besondere Hilfsmittel (wie z.B. speziell umgebaute Sättel) machen den  Reitsport auch Menschen mit schweren und geistigen Behinderungen sowie  Blinden zugänglich.

Die ReiterInnen mit Handicap sind in vier Wettkampfklassen  (sogenannte Grades von I bis IV) eingeteilt. Die Zuordnung in die Grades richtet sich  nach der Schwere der Behinderung und stellt somit einen fairen  Wettbewerb sicher. In Grad I treten die ReiterInnen mit den schwersten  Behinderungen und in Grad IV mit den geringsten Behinderungen an. Bei  den FahrerInnen erfolgt ebenfalls eine Einstufung nach Grades.

Wenn wir Ihr Interesse an der Ausübung des Pferdesports mit  Handicap geweckt haben, würden wir uns über einen Kontakt sehr freuen.


Bereiche im Therapeutischen Reiten

 

Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde.

 Schon seit dem Altertum ist die wohltuende Wirkung des Reitens auf  Körper und Seele bekannt. In den einzelnen Bereichen des Therapeutischen Reitens wird die positive Wirkung des Umgangs mit dem Pferd und des  Reitens auf dem Pferd in unterschiedlicher Weise für die positive  Beeinflussung von körperlichen, psychischen, geistigen oder  psychosozialen Störungen, Behinderungen und Erkrankungen des Menschen  genutzt.

 

Ende der 1950er Jahre entdeckten Ärzte und Physiotherapeuten die  ausgleichende Wirkung des rhythmischen Bewegtwerdens des Patienten auf  dem sich im Schritt bewegenden Pferd bei verschiedenen neurologischen  und orthopädischen Krankheitsbildern. Es entwickelte sich die  physiotherapeutische Behandlung mit dem Pferd, auch bekannt unter dem  Begriff der Hippotherapie.

In den 1960er Jahren wurde das Pferd im Bereich pädagogischer  Maßnahmen mit Kindern und Jugendlichen zunehmend eingesetzt. In der  heilpädagogischen Förderung mit Pferden, hier vor allem im  heilpädagogischen Voltigieren und Reiten, steht die Unterstützung der  Entwicklung in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befinden und  Verhalten im Vordergrund. Die individuelle und ganzheitliche Entwicklung des Menschen soll durch den Bewegungsdialog mit dem Pferd und die  Beziehungsgestaltung zum Pferd und zum Pädagogen unterstützt werden.
 
Neben den beiden oben genannten Bereichen entwickelte sich zeitgleich  die Teilnahme von Menschen mit einer geistigen oder körperlichen  Behinderung am Pferdesport, hier zunächst besonders im Reiten. Heute  nehmen behinderte Menschen sowohl am Reiten als auch am Voltigier- und  Fahrsport teil. Der Pferdesport ist eine der wenigen Sportarten, den  behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen ausüben und in dem sie sich auch in Wettkämpfen miteinander messen können. Das Pferd leistet  hier einen einmaligen Beitrag zur Integration.
 
Neu hinzugekommen ist seit 2005 der Bereich der ergotherapeutischen  Behandlung mit dem Pferd. Menschen mit unterschiedlichen Störungen oder  Behinderungen werden unter anderem auf der Basis der sensorischen  Integrationsbehandlung mit Hilfe des Pferdes in den Bereichen  Wahrnehmung, Motorik, Beziehungsgestaltung sowie dem Aufbau von  Selbständigkeit gefördert.